Satzglieder bestimmen: Beispiele, Tabellen und Übungen
Die Bausteine eines Satzes nennt man Satzglieder.
Satzglieder können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen.
Die wichtigsten Satzglieder im Deutschen sind:
- Subjekt
- Prädikat
- Objekt
- Adverbiale Bestimmung
Sätze bestehen in der Regel mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat.
Viele Sätze enthalten darüber hinaus ein Objekt und/oder eine adverbiale Bestimmung.
Ob es sich bei einem Wort oder einer Wortgruppe um ein Satzglied handelt, ermittelst du mit der Umstellprobe.
Die Wörter, die nach dem Umstellen weiterhin zusammenstehen, bilden ein Satzglied.
Den Leuchtturmwärter interviewt die Reporterin vor Sonnenaufgang.
Es ist weniger bekannt als die anderen Satzglieder und wird in Einführungen zum Thema häufig weggelassen.
Satzglieder bestimmen: alle Satzglieder in einer Tabelle
Um welches Satzglied es sich handelt, erkennst du an seiner Funktion im Satz.
Du kannst die Funktion bestimmen, indem du Fragewörter verwendest.
Alle Satzglieder mit ihren Fragewörtern
Satzglied | Fragewörter |
---|---|
Subjekt | Wer oder was? |
Prädikat | Was tut das Subjekt? |
Genitivobjekt | Wessen? |
Dativobjekt | Wem? |
Akkusativobjekt | Wen oder was? |
Präpositionalobjekt | Zum Beispiel: Von wem? Auf was? Über wen? |
Adv. Bestimmung der Zeit | Wann? Wie lange? |
Adv. Bestimmung des Ortes | Wo? Wohin? Woher? |
Adv. Bestimmung der Grundes | Warum? Wieso? |
Adv. Bestimmung der Art und Weise | Wie? Womit? |
Adv. Bestimmung des Zwecks | Wozu? Zu welchem Zweck? |
Adv. Bestimmung der Bedingung | Unter welcher Bedingung? Bei was? |
Adv. Bestimmung des Gegengrundes | Trotz wessen? |
Adv. Bestimmung der Folge | Mit welcher Folge? Mit welchem Ergebnis? |
Anhand der Tabelle können wir die Satzglieder aus dem Beispielsatz von oben noch genauer bestimmen.
Beispielsatz | Fragewort | Satzglied |
---|---|---|
Die Reporterin | Wer oder was? | Subjekt |
interviewt | Was tut das Subjekt? | Prädikat |
den Leuchtturmwärter | Wen oder was? | Akkusativobjekt |
vor Sonnenaufgang | Wann? | Adverbiale Bestimmung der Zeit |
Subjekt
Das Subjekt eines Satzes ist die Person oder Sache, die etwas tut. Es steht im Nominativ und wird mit ‚Wer oder was?‘ erfragt.
→ Wer oder was fährt heute ans Meer? Boris.
Das Subjekt kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Meistens handelt es sich um ein Nomen oder Pronomen.
→ Wer oder was fährt heute ans Meer? Boris.
Pronomen als Subjekt: Er fährt heute ans Meer.
→ Wer oder was fährt heute ans Meer? Er.
Wird das Nomen von einem Artikel oder Adjektiv begleitet, gehören diese ebenfalls zum Subjekt. Man spricht dann von einer Nominalphrase.
→ Wer oder was fährt heute ans Meer? Der gutgelaunte Informatiker.
Gibt es in einem Satz mehr als eine Person oder Sache, die etwas tut, spricht man von einem mehrfachen Subjekt.
→ Wer oder was fährt heute ans Meer? Boris und seine Kollegen.
Das Subjekt in Passivsätzen
Bei Sätzen im Passiv gibt es zwei Besonderheiten zu beachten:
1.) Das Subjekt handelt in Passivsätzen nicht selbst. Stattdessen ist es hier die Person oder Sache, mit der etwas geschieht.
Was wird gebacken? → Der Kuchen.
Wenn du im Passiv die Person oder Sache, die handelt (= Agens), dennoch erwähnen willst, kannst du sie als adverbiale Bestimmung hinzufügen: „Der Kuchen wird vom Bäcker gebacken.“
2.) Anders als Sätze im Aktiv müssen Passivsätze nicht immer ein Subjekt enthalten.
Wem wird heiß? → Dem Gärtner.
Dieser Satz enthält kein Subjekt, sondern nur ein Dativobjekt.
Prädikat
Das Prädikat drückt die Handlung eines Satzes aus. Es kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und lässt sich mit ‚Was tut das Subjekt?‘ erfragen.
→ Was tut die Pilotin? Sie überprüft.
Prädikat und Subjekt müssen kongruent sein, d. h. in Person und Numerus übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einem Kongruenzfehler. Diese kannst du mithilfe der Rechtschreibprüfung von QuillBot ganz einfach vermeiden.
Die Pilotin überprüfst den Höhenmesser. (Kongruenzfehler: Person)
Die Pilotin überprüfen den Höhenmesser. (Kongruenzfehler: Numerus)
Besteht das Prädikat aus mehreren Wörtern, spricht man von einem mehrteiligen Prädikat bzw. einer Prädikatsklammer.
Die Schauspielerin geht niemals vor 24 Uhr schlafen.
- die Konjugation eines trennbaren Verbs oder
- die Kombination eines Verbs mit einem Hilfs- oder Modalverb.
Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Artikel über das Prädikat.
Objekt
Das Objekt eines Satzes ergänzt das Prädikat. Man unterscheidet zwischen
- dem Genitivobjekt,
- dem Dativobjekt,
- dem Akkusativobjekt und
- dem Präpositionalobjekt.
Um welche Art von Objekt es sich handelt, findest du heraus, indem du die passenden Fragewörter verwendest.
Genitivobjekt
Das Fragewort für Genitivobjekte lautet ‚wessen?‘.
→ Wessen erfreut sich die Präsidentin? Bester Gesundheit.
Der Schiedsrichter bedient sich der Trillerpfeife.
→ Wessen bedient sich der Schiedsrichter? Der Trillerpfeife.
Dativobjekt
Nach Dativobjekten fragst du mit ‚wem?‘.
→ Wem bürstet Anna das Fell? Ihrem Hund.
Oskar schenkt seiner Freundin eine Konzertkarte.
→ Wem schenkt Oskar eine Konzertkarte? Seiner Freundin.
Akkusativobjekt
Akkusativobjekte können mit ‚wen oder was?‘ erfragt werden.
→ Was singt der Kanarienvogel? Ein Lied.
Die Katze fängt eine Maus.
→ Was fängt die Katze? Eine Maus.
Präpositionalobjekt
Im Deutschen erfordert jede Präposition einen bestimmten Fall. Entsprechend hängt bei Präpositionalobjekten auch das Fragewort von der Präposition ab.
Die Präposition ‚mit‘ erfordert zum Beispiel den Dativ. Daher lautet das Fragewort hier ‚mit wem?‘.
Die Präposition ‚auf‘ erfordert dagegen den Akkusativ. Das Fragewort lautet hier entsprechend ‚auf wen oder was?‘.
→ Mit wem geht Layla ins Kino? Mit ihrer Freundin.
Der Nachbar wartet auf die Zustellung des Pakets.
→ Auf was wartet der Nachbar? Auf die Zustellung des Pakets.
Sätze ohne Objekt
Im Deutschen muss nicht jeder Satz ein Objekt enthalten. Es kommt darauf an, ob das Verb eine Ergänzung fordert oder nicht.
Verben wie ‚lachen‘, ‚schlafen‘ oder ‚frühstücken‘ fordern keine Ergänzung. Man nennt sie ‚intransitive Verben‘.
Handelt es sich bei dem Prädikat des Satzes um ein intransitives Verb, muss der Satz kein Objekt enthalten.
Der Leuchtturmwärter frühstückt.
Verben, die eine Ergänzung fordern, nennt man dagegen ‚transitive Verben‘.
Sätze mit mehreren Objekten
Genauso können Sätze jedoch auch mehrere Objekte enthalten. Jedes Objekt ergänzt den Satz um eine zusätzliche Information.
Wem schenkt Johanna eine Muschel? Ihrem kleinen Bruder.
→ Dativobjekt
Was schenkt Johanna ihrem kleinen Bruder? Eine Muschel.
→ Akkusativobjekt
Dieser Satz enthält also sowohl ein Dativobjekt als auch ein Akkusativobjekt.
Am häufigsten kommen Objektsätze als Akkusativergänzungen vor. Zum Beispiel:
Der Trainer hofft, dass seine Mannschaft ein Tor schießt.
→ Was hofft der Trainer? Dass seine Mannschaft ein Tor schießt.
Adverbiale Bestimmung
Adverbiale Bestimmungen beschreiben die Umstände einer Handlung oder eines Ereignisses näher. Man unterscheidet zwischen den adverbialen Bestimmungen
- der Zeit,
- des Ortes,
- des Grundes,
- der Art und Weise,
- des Zwecks,
- der Bedingung,
- des Gegengrundes und
- der Folge.
Adverbiale Bestimmung der Zeit
Nach einer adverbialen Bestimmung der Zeit (Temporaladverbial) fragst Du mit ‚wann?‘.
→ Wann trifft Amir seine Freunde? Nach der Arbeit.
Adverbiale Bestimmung des Ortes
Um eine adverbiale Bestimmung des Ortes (Lokaladverbial) zu erfragen, verwendest du die Fragewörter ‚wo?‘, ‚wohin?‘ oder ‚woher?‘.
→ Wo schläft Bello am liebsten? Auf dem Sofa.
Adverbiale Bestimmung des Grundes
Adverbiale Bestimmungen des Grundes (Kausaladverbial) antworten auf die Fragen ‚wieso?‘, ‚warum?‘, ‚aus welchem Grund?‘.
→ Aus welchem Grund bastelt Karen ihrer Mutter ein Geschenk? Aus Dankbarkeit.
Adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Nach einer adverbialen Bestimmung der Art und Weise (Modaladverbial) fragst du mit ‚wie?‘ oder ‚womit?‘.
→ Womit untersucht der Meeresforscher die Algen? Mit einer Pinzette.
Adverbiale Bestimmung des Zwecks
Eine adverbiale Bestimmung des Zwecks (Finaladverbial) erfragst du mit ‚wozu?‘ oder ‚zu welchem Zweck?‘.
→ Wozu spart Jeva Geld? Für eine Weltreise.
Adverbiale Bestimmung der Bedingung
Die adverbiale Bestimmung der Bedingung (Konditionaladverbial) antwortet auf die Frage ‚unter welcher Bedingung?‘ oder ‚bei was?‘.
→ Bei was schmilzt Kerzenwachs? Bei 65° Celsius.
Adverbiale Bestimmung des Gegengrundes
Nach einer adverbialen Bestimmung des Gegengrundes (Konzessivadverbial) fragst du mit ‚trotz wessen?‘ oder ‚trotz welchen Umstands?‘.
→ Trotz wessen war der Tag wunderschön? Trotz des Regens.
Adverbiale Bestimmung der Folge
Eine adverbiale Bestimmung der Folge (Konsekutivadverbial) erfragst du mit ‚mit welcher Folge?‘ oder ‚mit welchem Ergebnis?‘.
→ Mit welcher Folge wurde schnell eine Lösung gefunden? Zur Erleichterung aller Beteiligten.
Adverbien sind eine Wortart. Sie bestehen daher immer nur aus einem Wort.
Zum Beispiel: Der Kanarienvogel singt laut.
Adverbiale Bestimmungen hingegen sind Satzglieder. Sie können aus mehreren Wörtern bestehen und verschiedene Wortarten umfassen.
Zum Beispiel: Der Kanarienvogel singt aus voller Kehle.
Satzkern und Satzergänzungen
Subjekt und Prädikat zusammen nennt man auch ‚Satzkern‘. Sie bilden die kleinste sinnvolle Aussage in einem Satz, die für sich stehen kann.
Alle weiteren Satzglieder dienen als Satzergänzungen. Sie ergänzen den Satzkern um weitere Informationen.
Der Satzkern aus Subjekt und Prädikat wird hier ergänzt durch
- eine adverbiale Bestimmung der Zeit (‚abends‘),
- ein Präpositionalobjekt (‚mit unseren Freunden‘) sowie
- ein Akkusativobjekt (‚Monopoly‘).
Satzglieder und Wortarten: Unterschied
Satzglieder sind die Bausteine eines Satzes. Sie können ein oder mehrere Wörter umfassen.
Die wichtigsten Satzglieder im Deutschen sind:
Jedes Wort lässt sich außerdem einer bestimmten Wortart zuordnen. Die wichtigsten Wortarten im Deutschen sind:
- Substantive (Nomen)
- Verben
- Adjektive
- Artikel
- Pronomen
- Adverbien
- Präpositionen
- Konjunktionen
- Partikeln
Beispielsatz | Wortart | Satzglied |
---|---|---|
Die | Artikel | Subjekt |
Reporterin | Substantiv | |
interviewt | Verb | Prädikat |
den | Artikel | Akkusativobjekt |
Leuchtturmwärter | Substantiv | |
vor | Präposition | adv. Bestimmung der Zeit |
Sonnenaufgang. | Substantiv |
Satzglieder bestimmen: Übungen
Übung 1: Bestimme in den folgenden Sätzen jeweils das Subjekt.
- Bello schläft gerne auf dem Sofa.
- Nach der Arbeit trifft Amir seine Freunde.
- Die Nachbarin und ihr Freund gehen ins Kino.
- Am liebsten mag Ludmilla Actionfilme.
- Bello schläft gerne auf dem Sofa.
- Nach der Arbeit trifft Amir seine Freunde.
- Die Nachbarin und ihr Freund gehen ins Kino.
- Am liebsten mag Ludmilla Actionfilme.
Übung 2: Bestimme in den folgenden Sätzen jeweils das Prädikat.
- Der Barkeeper mixt einen Cocktail.
- Am Wochenende wandern wir in den Bergen.
- Jussuf und Ben sind beste Freunde.
- Die Jury gibt den Gewinner bekannt.
- Der Barkeeper mixt einen Cocktail.
- Am Wochenende wandern wir in den Bergen.
- Jussuf und Ben sind beste Freunde.
- Die Jury gibt den Gewinner bekannt.
Übung 3: Bestimme in den folgenden Sätzen jeweils das Objekt oder die Objekte. Benenne, um welche Art von Objekt es sich handelt.
- Durch die Luft fliegt ein Kissen.
- Morgen verrate ich dir ein Geheimnis.
- Seiner Schwester schenkt Leo ein Armband.
- Bello erinnerte sich seines Verstecks.
- Durch die Luft fliegt ein Kissen. → Präpositionalobjekt
- Morgen verrate ich dir ein Geheimnis. → Akkusativobjekt
- Seiner Schwester schenkt Leo ein Armband. → Dativobjekt, Akkusativobjekt
- Bello erinnerte sich seines Verstecks. → Genitivobjekt
Übung 4: Bestimme in den folgenden Sätzen jeweils die adverbialen Bestimmungen. Benenne, um welche adverbialen Bestimmungen es sich handelt.
- Im Sommer will die Studentin Surfen lernen.
- Lassie schnuppert voller Vorfreude an der Einkaufstüte.
- Wegen des Regens gehen sie heute nicht spazieren.
- Auf den Ostfriesischen Inseln stürmt es.
- Im Sommer will die Studentin Surfen lernen. → Adv. Bestimmung der Zeit
- Lassie schnuppert voller Vorfreude an der Einkaufstüte. → Adv. Bestimmung der Art und Weise
- Wegen des Regens gehen sie heute nicht spazieren. → Adv. Bestimmung des Grundes
- Auf den Ostfriesischen Inseln stürmt es. → Adv. Bestimmung des Ortes
Übung 5: Bestimme für die folgenden Sätze jeweils alle Satzglieder.
- Der Flugbegleiter schenkt der Passagierin einen Tomatensaft ein.
- Auf hoher See beobachtet die Meeresbiologin einen Wal.
- Der Hund und die Katze blinzeln vergnügt in die Sonne.
- Der Flugbegleiter / schenkt / der Passagierin / einen Orangensaft / ein.
Subjekt / 1. Teil des Prädikats / Dativobjekt / Akkusativobjekt / 2. Teil des Prädikats - Auf hoher See / beobachtet / die Meeresbiologin / einen Wal.
Adv. Bestimmung des Ortes / Prädikat / Subjekt / Akkusativobjekt - Der Hund und die Katze / blinzeln / vergnügt / in die Sonne.
Subjekt / Prädikat / Adv. Best. der Art und Weise / Adv. Best. des Ortes
Häufig gestellte Fragen zu Satzgliedern
- Was sind Satzglieder?
-
Satzglieder sind die Bausteine eines Satzes. Sie können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und können durch Fragewörter näher bestimmt werden.
- Wie viele Satzglieder gibt es?
-
Im Deutschen gibt es vier Satzglieder.
- Was sind die 4 Satzglieder?
-
Die 4 wichtigsten Satzglieder im Deutschen sind
- Wie kann man Satzglieder bestimmen?
-
Ob es sich bei einem Wort oder einer Wortgruppe um ein Satzglied handelt, erkennst du an der Umstellprobe. Die Wörter, die nach dem Umstellen immer noch zusammen stehen, bilden ein Satzglied.
Zum Beispiel:
Die Reporterin interviewt den Leuchtturmwärter vor Sonnenaufgang.
Vor Sonnenaufgang interviewt die Reporterin den Leuchtturmwärter.
Den Leuchtturmwärter interviewt die Reporterin vor Sonnenaufgang.Um welches Satzglied es sich handelt, erkennst du an seiner Funktion im Satz. Du kannst die Funktion herausfinden, indem du die passenden Fragewörter verwendest.
Zum Beispiel:
Subjekt: ‚Wer oder was?‘
Prädikat: ‚Was tut das Subjekt?‘
Objekt: ‚Wen oder was?‘Eine Tabelle mit allen Satzgliedern und ihren Fragewörtern findest du in unserem Artikel über Satzglieder. Zudem findest du weitere Informationen im Artikel ‚Subjekt Prädikat Objekt‘.