Welche Arten von lyrischen Ichs gibt es?

Das lyrische Ich ist der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht. Man unterscheidet zwei Arten von lyrischen Ichs:

  1. Das explizite lyrische Ich
  2. Das implizite lyrische Ich

Bei dem expliziten lyrischen Ich kommen im Gedicht das Personalpronomen ‚ich‘, das Possesivpronomen ‚mein‘ oder die Reflexivpronomen ‚mir‘/‚mich‘ vor.

Beispiele für Gedichte mit einem expliziten lyrischen Ich sind „Nur dich“ (1917) von Else Lasker Schüler und „Keine Delikatessen“ (1968) von Ingeborg Bachmann.

Bei einem impliziten lyrischen Ich kommen die Wörter ‚ich‘, ‚mein‘, ‚mir‘ und ‚mich‘ dagegen nicht ausdrücklich vor. Man muss hier also aus der Art, wie in dem Gedicht gesprochen wird, auf das implizite lyrische Ich schließen.

Wenn es in einem Gedicht z. B. um Gedanken und Gefühle geht, kann dies auf ein implizites lyrisches Ich hindeuten, dem diese Gedanken und Gefühle zugeordnet werden können.

Beispiele für Gedichte mit einem impliziten lyrischen Ich sind „Die Ratten“ (1913) oder „Grodek“ (1914) von Georg Trakl.

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