Fallacys (= Fehlschlüsse) sind Argumentationsfehler, die häufig vorkommen und deshalb mit einem eigenen Namen bezeichnet werden.
Beispiel: Fallacy
„Menschen streben nach Glück.
Einen Zehn-Euro-Schein auf der Straße zu finden, ist Glück.
Also streben Menschen danach, einen Zehn-Euro-Schein auf der Straße zu finden.“
Hier liegt eine Fallacy vor, weil das Wort ‚Glück‘ in zwei Bedeutungen verwendet wird: erst im Sinne von ‚angenehme Gemütsverfassung‘, dann im Sinne von ‚günstiger Zufall‘.
Man nennt diese Fallacy ‚Äquivokation‘ (= Gleichlautigkeit).
Fallacys passieren oft unabsichtlich, können aber auch bewusst eingesetzt werden, um dem Anschein nach recht zu behalten, obwohl man in der Sache unrecht hat.
Wenn du dich mit Fallacys beschäftigst, kannst du sie in deinen eigenen Argumenten vermeiden und in den Argumenten anderer angemessen kritisieren.
TippUm grammatische Fehler in Texten zu vermeiden, nutze die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot.
Prämissen sind Aussagen, die in einem Argument eine andere Aussage (die Konklusion) begründen.
Beispiel: Prämissen in einem ArgumentPrämisse 1: Alle Säugetiere haben eine Lunge. Prämisse 2: Löwen sind Säugetiere. Konklusion: Also haben Löwen eine Lunge.
Außerhalb von Argumenten versteht man unter ‚Prämisse‘ das, worauf ein Vorhaben gedanklich basiert.
Statt ‚Prämisse‘ kannst du dann meist auch ‚Bedingung‘ oder ‚Voraussetzung‘ sagen.
Beispiel: Prämisse SynonymeDer CEO billigt das Projekt unter der Prämisse, dass das Budget eingehalten wird.
Der CEO billigt das Projekt unter der Bedingung, dass das Budget eingehalten wird.
Der CEO billigt das Projekt unter der Voraussetzung, dass das Budget eingehalten wird.
Das Wort ‚Prämisse‘ kommt vom lateinischen ‚praemittere‘, was ‚vorausschicken‘ bedeutet.
TippUm fremdsprachige Wörter oder Texte ins Deutsche zu übersetzen, kannst du den kostenlosen Übersetzer von QuillBot nutzen.
Veröffentlicht am
8. Juli 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
29. Juli 2024
Das Faktenargument ist ein Argument, bei dem wissenschaftliche Fakten aufgegriffen werden, um eine Behauptung (= These) zu begründen.
Bei den Fakten handelt es sich häufig um Daten und Zahlen aus Studien oder statistischen Erhebungen.
Beispiel: Faktenargument
These: Der vom Menschen produzierte CO₂-Ausstoß muss reduziert werden.
Faktenargument: Jährlich stößt die Menschheit 8 Milliarden Tonnen CO₂ aus, die als zusätzliche Treibhausgase einen kontinuierlichen CO₂-Anstieg in der Atmosphäre bewirken.
Veröffentlicht am
2. Juli 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
19. November 2024
Ein normatives Argument ist eine Aussage, die sich auf soziale Normen und Werte stützt, um eine Behauptung (= These) zu untermauern.
Soziale Normen sind festgelegte Regeln oder Wertvorstellungen, die in der Gesellschaft allgemein akzeptiert sind.
Dazu zählen beispielsweise
Respekt vor dem Eigentum anderer,
Pünktlichkeit,
Ehrlichkeit.
Beispiel: normatives ArgumentEin gefundenes Portemonnaie sollte immer zur Polizei oder ins Fundbüro gebracht werden. Man darf das Eigentum anderer Personen nicht einfach an sich nehmen.
Veröffentlicht am
28. Juni 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
11. Februar 2025
‚Post hoc ergo propter hoc‘ (kurz: ‚post hoc‘) oder auch ‚Post-hoc-Fehlschluss‘ ist ein weit verbreiteter Denkfehler.
Bei diesem Denkfehler wird ein Ereignis ohne weitere Überprüfung allein aufgrund der zeitlichen Abfolge als Ursache für ein anderes Ereignis angenommen.
Die lateinische Redewendung ‚post hoc ergo propter hoc‘ bedeutet so viel wie ‚nach diesem, also wegen diesem‘.
Bei diesem logischen Fehlschluss werden alle anderen Aspekte ignoriert, die sich außerhalb der Abfolge der beiden Ereignisse befinden. Dieses Vorgehen führt häufig zu falschen Schlussfolgerungen.
Beispiel für einen Post-hoc-FehlschlussEine Person nimmt an, dass die Einnahme eines homöopathischen Mittels direkt zu einer Verbesserung ihres Gesundheitszustandes geführt hat.
Dabei berücksichtigt sie keine weiteren Faktoren, z. B. eine kurz zuvor erfolgte Ernährungsumstellung oder weniger Arbeitsstress.
Post-hoc-Fehler machen deutlich, wie wichtig eine gründliche Analyse ist.
Das Verständnis des Post-hoc-Fehlschlusses ist wichtig, um in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik faktenbasierte Entscheidungen zu treffen und Strategien zu entwickeln.
Das Erkennen des Fehlschlusses hilft bei der Unterscheidung zwischen bloßen Korrelationen
(= Zusammenhängen) und tatsächlichen Kausalzusammenhängen (= Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen).
In der Forschung ist es von großer Bedeutung, ob zwei Ereignisse in irgendeiner Weise zusammenhängen (= korrelieren), oder ob Ereignis A die Ursache für Ereignis B ist.
Veröffentlicht am
28. Juni 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
13. Mai 2025
Red Herring (engl. für ‚Roter Hering‘) ist ein unsachliches Argument, mit dem ein Gespräch gezielt auf ein Nebenthema geleitet wird. So wird von einer Schwäche oder einem unangenehmen Thema abgelenkt.
‚Red Herring‘ steht sprichwörtlich für ‚Ablenkungsmanöver‘ oder ‚Finte‘.
Beispiel: Red HerringEin Fußballtrainer wird in einem Interview für die Spieltaktik seiner Mannschaft kritisiert.
Anstatt darauf zu reagieren, lenkt er von der eigenen Schwäche ab und kritisiert die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters.
Veröffentlicht am
26. Juni 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
6. November 2024
Ein Totschlagargument ist eine schwer zu widerlegende Aussage, die verunsichern soll. Es wird verwendet, um die Argumente des Gegenübers als haltlos darzustellen.
Ein Totschlagargument ist unsachlich und dient nicht dazu, eine aufgestellte Behauptung (= These) inhaltlich zu belegen. Es zählt daher zu den sog. ‚Scheinargumenten‘.
Totschlagargumente können das Gegenüber derart irritieren, dass das Gespräch dadurch beendet wird. Eine weitere Diskussion wird quasi ‚totgeschlagen‘.
Ein synonym gebrauchter Begriff ist ‚Killerphrase‘.
Beispiel: TotschlagargumentDu möchtest dein Gegenüber von einer neuen Idee überzeugen und schilderst deinen konkreten Umsetzungsplan.
Dein Vorschlag wird folgendermaßen zurückgewiesen: „Das haben wir noch nie so gemacht, das wird nichts.“
Das vorgebrachte Totschlagargument enthält keinen Beleg, warum dein Plan nicht funktionieren sollte.
Dennoch hat der Einwurf vermutlich eine starke Wirkung auf dich, da du ihn nicht spontan entkräften kannst. Es könnte sein, dass du verunsichert bist und deine weiteren Ausführungen sogar beendest.
Veröffentlicht am
13. Mai 2024
von
Anna Fragel, B.Sc.
Überarbeitet am
21. Januar 2025
Ein Autoritätsargument ist ein Argument, bei dem belegbare Aussagen einer Autorität zitiert werden, um eine These (= Behauptung) zu verstärken.
Autoritäten sind Personen oder Gruppen mit großem Bekanntheitsgrad (z. B. Politiker/-innen) oder mit spezieller Expertise auf einem Gebiet (z. B. Forschende). Andere Menschen orientieren sich daher an ihnen.
Beispiel: AutoritätsargumentKleinkinder sollten weniger fernsehen. Der Bundesverband für Logopädie e. V. (2024) verweist in einer Studie darauf, dass sich der übermäßige Konsum moderner Medien negativ auf die kindliche Sprachentwicklung auswirkt.
Der Bundesverband für Logopädie steht als Interessenvertretung für eine große Berufsgruppe und gilt daher als Autorität.