Binnenreim | einfach erklärt mit Beispielen

Der Binnenreim ist eine Klangfigur in Gedichten und anderen Verstexten, bei der mindestens eines der Reimwörter in der Mitte eines Verses (= einer Zeile) steht.

Beispiel: Binnenreim
Hüpft’ ein Kätzchen oben übern Boden,
Knisterte das Mäuschen in der Ecke,
Regte sich, ich weiß nicht was, im Hause,
Immer hofft ich, deinen Schritt zu hören,
Immer glaubt ich, deinen Tritt zu hören.

(Johann Wolfgang von Goethe, „Morgenklagen“, 1788, Strophe 7)

Von einem Reim spricht man, wenn zwei Wörter ab dem letzten betonten Vokal gleich oder ähnlich klingen, hier also z. B. ‚Schritt‘ und ‚Tritt‘.

Weitere Reimformen in Gedichten sind der Eingangsreim sowie der Ausgangsreim:

  • Beim Eingangsreim reimen sich die ersten Wörter von zwei oder mehr Versen.
  • Beim Ausgangsreim reimen sich die letzten Wörter von zwei oder mehr Versen.
Tipp
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Anapäst | Metrum einfach erklärt

Der Anapäst ist ein Versfuß aus drei Silben. Die Betonung entspricht dabei dem Muster unbetont–unbetont–betont (= Senkung–Senkung–Hebung).

Um den Anapäst in einem Gedicht zu erkennen, teilst du zuerst alle Wörter in Silben auf. Anschließend markierst du die betonten Silben, z. B. indem du sie unterstreichst.

Beispiel: Anapäst
Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt …

Trennung der Wörter in Silben:

Und | es | wal | let | und | sie | det | und | brau | set | und | zischt,
Wie | wenn | Was | ser | mit | Feu | er | sich | mengt …

Markierung der betonten Silben:

Und | es | wal | let | und | sie | det | und | brau | set | und | zischt,
Wie | wenn | Was | ser | mit | Feu | er | sich | mengt

(Friedrich Schiller, „Der Taucher“, Strophe 6, Vers 1–2)

Wie du siehst, entspricht die Betonung in diesen Versen genau dem anapästischen Muster unbetont–unbetont–betont (Senkung–Senkung–Hebung)

In dem ersten Vers (‚Und es wallet und siedet und brauset und zischt‘) gibt es vier Hebungen, im zweiten Vers (‚Wie wenn Wasser und Feuer sich mengt‘) nur drei.

Beachte
Als ‚Versfuß‘ bezeichnet man die kleinste rhythmische Einheit in einem Vers (z. B.: ‚Anapäst‘). Zusammen bilden die Versfüße eines Verses das ‚Versmaß‘, das auch ‚Metrum‘ genannt wird (z. B. ‚vierhebiger Anapäst‘).

Insgesamt gibt es im Deutschen vier wichtige Versfüße:

  • Jambus: unbetont–betont (= Senkung–Hebung)
  • Trochäus: betont–unbetont (= Hebung–Senkung)
  • Daktylus: betont–unbetont–unbetont (= Hebung–Senkung–Senkung)
  • Anapäst: unbetont–unbetont–betont (= Senkung–Senkung–Hebung)

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Babo | Bedeutung & Herkunft des Jugendwortes

Das Wort ‚Babo‘ gehört zur Jugendsprache und bedeutet ‚Boss‘, ‚Anführer‘ oder ‚Chef‘.

Popularisiert wurde es durch das Lied „Chabos wissen wer der Babo ist“ des Rappers Haftbefehl, das 2013 erschien.

Beispiel: ‚Babo‘ 
Chabos wissen, wer der Babo ist
Hafti Abi ist der,
der im Lambo und Ferrari sitzt
Saudi-Arabi-Money-rich
Wissen, wer der Babo ist
Attention, mach bloß keine Harekets
Bevor ich komm’ und dir deine Nase brech’

(Quelle: Haftbefehl, „Chabos wissen wer der Babo ist“)

Tipp
Im Jahr 2013 wurde ‚Babo‘ zum Jugendwort des Jahres gewählt. Weitere Jugendwörter der letzten Jahre sind z. B.:

Weiter lesen : Babo | Bedeutung & Herkunft des Jugendwortes

Daktylus | einfach erklärt mit Beispielen

Der Daktylus ist ein Versfuß, der aus drei Silben besteht. Die Betonung folgt dabei dem Muster betont–unbetont–unbetont (= Hebung–Senkung–Senkung).

Um den Daktylus in einem Gedicht zu erkennen, teilt man alle Wörter in Silben auf. Anschließend markiert man die betonten Silben, z. B. indem man sie unterstreicht.

Beispiel: Daktylus
Mächtiger, der du die Wipfel dir beugst,
Brausend von Krone zu Krone entsteigst,
Wandle du stürmender, wandle nur fort,
Reiß mir den stürmenden Busen mit fort.

Trennung der Wörter in Silben

Mäch | ti | ger, | der | du | die | Wip | fel | dir | beugst,
Brau | send | von | Kro | ne | zu | Kro | ne | ent | steigst,
Wand | le | du | stür | men | der, | wan | dle | nur | fort,
Reiß | mir | den | stür | men | den | Bu | sen | mit | fort.

Markierung der betonten Silben

Mäch | ti | ger, | der | du | die | Wip | fel | dir | beugst,
Brau | send | von | Kro | ne | zu | Kro | ne | ent | steigst,
Wand | le | du | stür | men | der, | wan | dle | nur | fort,
Reiß | mir | den | stür | men | den | Bu | sen | mit | fort.

(Friedrich Rückert, „An den Sturmwind“, 1807, Strophe 1)

In diesem Gedicht entspricht die Betonung der Silben dem Muster betont–unbetont–unbetont. Es ist also im Daktylus geschrieben.

Dabei gibt es in jedem Vers genau vier betonte Silben (= Hebungen). Das Versmaß (= Metrum) ist daher ein regelmäßiger ‚vierhebiger Daktylus‘.

Beachte
Insgesamt gibt es im Deutschen vier wichtige Versfüße:

  • Jambus: unbetont–betont (= Senkung–Hebung)
  • Trochäus: betont–unbetont (= Hebung–Senkung)
  • Daktylus: betont–unbetont–unbetont (= Hebung–Senkung–Senkung)
  • Anapäst: unbetont–unbetont–betont (= Senkung–Senkung–Hebung)

Als ‚Versfuß‘ bezeichnet man die kleinste rhythmische Einheit in einem Vers (z. B.: ‚Daktylus‘). Zusammen bilden die Versfüße eines Verses das ‚Versmaß‘, das auch ‚Metrum‘ genannt wird (z. B. ‚vierhebiger Daktylus‘).

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Trochäus | einfach erklärt mit Beispielen

Der Trochäus ist ein Versfuß, bei dem die Betonung der Silben dem Muster betont–unbetont (= Hebung–Senkung) entspricht.

Um den Trochäus in einem Gedicht zu erkennen, teilt man alle Wörter in Silben auf. Anschließend markiert man die betonten Silben, z. B. indem man sie unterstreicht.

Beispiel: Trochäus
Berge lagen mir im Wege,
Ströme hemmten meinen Fluss,
Über Schlünde baut ich Stege,
Brücken durch den wilden Fluss.

Wörter in Silben auftrennen:

Ber | ge | la | gen | mir | im | We | ge,
Strö | me | hemm | ten | mei | nen | Fluss,
Ü | ber | Schlün | de | baut | ich | Ste | ge,
Brü | cken | durch | den | wil |d en | Fluss.

Betonte Silben markieren: 

Ber | ge | la | gen | mir | im | We | ge,
Strö | me | hemm | ten | mei | nen | Fluss,
Ü | ber | Schlün | de | baut | ich | Ste | ge,
Brü | cken | durch | den | wil |d en | Fluss.

(Friedrich Schiller, „Der Pilgrim“, 1803, Strophe 6)

In diesem Beispiel wiederholt sich das Muster betont–unbetont (= Hebung–Senkung) in jedem Vers viermal. Das Versmaß (= Metrum) ist daher ein ‚vierhebiger Trochäus‘.

Beachte
Die kleinste rhythmische Einheit in einem Vers (z. B. unbetont–betont) nennt man ‚Versfuß‘ (z. B. ‚Jambus‘).

Zusammen bilden die Versfüße eines Verses das ‚Versmaß‘, das auch ‚Metrum‘ genannt wird (z. B. ‚fünfhebiger Jambus‘).

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Billo | Bedeutung & Herkunft des Jugendwortes

Der Ausdruck ‚billo‘ gehört zur Jugendsprache und bedeutet ‚billig‘.

Wer z. B. ein Kleidungsstück oder Accessoire als ‚billo‘ bezeichnet, drückt damit aus, dass es nicht besonders teuer, hochwertig oder wertvoll aussieht.

Beispiel: ‚billo‘
Person 1: Wie gefällt dir meine neue Armbanduhr?

Person 2: Sorry, aber die sieht irgendwie billo aus.

Tipp
Um die Bedeutung der Jugendsprache zu würdigen, organisiert der Langenscheidt-Verlag jährlich eine Online-Abstimmung zum Jugendwort des Jahres.

Bei der Wahl zum Jugendwort 2024 konnte sich ‚Aura‘ vor ‚Talahon‘ und ‚Schere‘ durchsetzen.

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Zulasten oder zu Lasten | beide Schreibweisen möglich

Bei dem Ausdruck ‚zulasten‘/‚zu Lasten‘ sind beide Schreibweisen zulässig.

Die Duden-Redaktion empfiehlt die Schreibweise ‚zulasten‘ (zusammen).

Die Schreibweise ‚zu Lasten‘ (getrennt) ist aber ebenfalls korrekt, sodass du dich hier selbst für eine Variante entscheiden kannst.

Beispiel: ‚zulasten‘ oder ‚zu Lasten‘ – beides korrekt
  • Empfohlen: Der Rechtsstreit wurde zulasten der Beklagten entschieden.
  • Ebenfalls richtig: Der Rechtsstreit wurde zu Lasten der Beklagten entschieden.

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Auf Lock | Bedeutung & Herkunft des Jugendwortes

Der jugendsprachliche Ausdruck ‚auf Lock‘ bedeutet ‚locker‘, ‚entspannt‘, ‚gechillt‘, ‚ohne Stress‘ oder ‚ohne Probleme‘.

Beispiel: ‚auf Lock‘
Wenn du dich stresst, wird es dadurch auch nicht einfacher. Mach mal auf Lock!

Bei der Wahl zum Jugendwort 2023 stand ‚auf Lock‘ auf der Liste der Top 10. Am Ende konnte sich ‚goofy‘ vor ‚NPC‘ und ‚side eye‘ durchsetzen.

Tipp
Wenn du über die neuesten Trends und Entwicklungen der deutschen Sprache auf dem Laufenden bleiben willst, könnte dich auch das Wort des Jahres interessieren.

Weiter lesen : Auf Lock | Bedeutung & Herkunft des Jugendwortes

Palaver | Bedeutung & Herkunft

Das Wort ‚Palaver‘ bedeutet ‚langes, überflüssiges Gerede‘ und ist meistens negativ gemeint.

Wenn man ein Gespräch als ‚Palaver‘ bezeichnet, drückt man damit aus, dass man es als unwichtig, sinnlos oder ausufernd empfindet.

Beispiel: Palaver
Dieses ewige Palaver in den Sitzungen macht irre. Die reinste Zeitverschwendung!

Sparen wir uns das Palaver! Kommen wir lieber gleich zur Sache.

Weiter lesen : Palaver | Bedeutung & Herkunft

Jambus | einfach erklärt mit Beispielen

Der Jambus ist ein Versfuß, bei dem die Betonung der Silben dem Muster unbetont–betont (= Senkung–Hebung) folgt.

Um den Jambus in einem Gedicht zu erkennen, teilt man alle Wörter in Silben auf. Anschließend markiert man die betonten Silben, z. B. indem man sie unterstreicht.

Beispiel: Jambus
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Trennung der Wörter in Silben: 

Es | war, | als | hätt | der | Him | mel
Die | Er | de | still | ge | küsst,
Dass | sie | im | Blü | ten | schim | mer
Von | ihm | nun | träu | men | müsst.

Markierung der betonten Silben: 

Es | war, | als | hätt | der | Him | mel
Die | Er | de | still | ge | küsst,
Dass | sie | im | Blü | ten | schim | mer
Von | ihm | nun | träu | men | müsst.

(Joseph von Eichendorff, „Mondnacht“, Strophe 1)

In diesem Beispiel wiederholt sich das Muster unbetont–betont (= Senkung–Hebung) in jedem Vers drei Mal. Das Versmaß (= Metrum) ist daher ein ‚dreihebiger Jambus‘.

Tipp
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Weiter lesen : Jambus | einfach erklärt mit Beispielen